Umwelt-Campus Birkenfeld – Orte nachhaltigen Handelns

von grenzfragen

Die diesjährige Nachhaltigkeits-Exkursion führte am 24.-25. Juli zum Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier. Diese einzigartige „Zero Emission University” belegt im nationalen Nachhaltigkeitsranking den ersten, international den sechsten Rang. 

Aus einem ehemaligen Reservelazarett der US-amerikanischen Streitkräfte ist als Konversionsprojekt ein Campus mit beispielhafter Umwelttechnik entstanden. Als Null-Emissions-Campus deckt er seinen Strom-, Wärme- und Kältebedarf durch erneuerbare Energien zu 100 Prozent CO2-neutral. Modernste ökologische Gebäude- und Anlagentechniken sind die Aushängeschilder des Hochschulstandortes. Stichwortartig bedeutet dies:

  • Wärme aus Biogas, Holz, Solarthermie, Erdwärme
  • Strom aus Photovoltaik und Kraft-Wärme-Kopplung
  • Regenwassernutzung
  • Abwasservermeidung und Rohstoffrückgewinnung

Begrüßung und Einstieg erfolgten durch Prof. Dr. Peter Heck, Geschäftsführender Direktor des Instituts für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) an der Hochschule Trier. Heck konkretisierte die aufgeführten Stichworte durch Vortrag und Campus-Führung.

Campusführung durch Peter Heck (li.)

Erdkollektoren nutzen Geothermie zur Vorheizung und Vorkühlung von Campus-Gebäuden

Regenwassernutzung mit Zisternen, Mulden, Rigolen, Teichen und der Campus als Biotop mit standortgerechten Pflanzen

Photovoltaik und Ästhetik sind keine Gegensätze

Aus dem US-Munitionsdepot entstand unterdessen die Energielandschaft Morbach mit 14 Windkraftanlagen (darunter ein Bürgerwindrad), einer Photovoltaikanlage mit Nachführsystem und einer Biogasanlage. Mehrfach wurde das Energieprojekt mit Solar- und Umweltpreisen ausgezeichnet.

Energielandschaft Morbach: Aus kriegerischer Vergangenheit wird grüne Zukunft

Das Energiethema wurde von Dr.-Ing. Franz Hein im Blick auf Versorgungssicherheit vertieft. In einem engagierten Plädoyer lud Hein dazu ein, die Energieversorgung neu zu denken. Er zeigte auf, warum die Energiewende notwendig ist und wie sie gelingen kann.

Franz Hein: Bei der Energieversorgung ist auch die Robustheit neu zu denken.

Als inzwischen bewährtes Modul der Exkursion informierte die Einheit “Aktuelles aus der Diözese” sowohl über die nachhaltigen Aktivitäten der Heimatdiözese (vorgetragen von Hubert Hiller) als auch über die der gastgebenden Diözese, in diesem Jahr das Bistum Trier (vorgetragen von Barbara Schartz).

Rückblicke

Die erste Nachhaltigkeitsexkursion führte 2009 zum Kloster Münsterschwarzach, es folgte 2010 ein Besuch in der Vinzenz von Paul-Klinik in Rottenmünster, 2011 eine Exkursion zum Diözesan-Caritasverband in Eichstätt, 2012 ein Klausurwochenende im Kloster Heiligkreuztal, 2013 eine Exkursion zum Kloster Beuron, 2014 eine Fahrt ins Kloster St. Ottilien in Eresing, 2015 in das Energiedorf Wildpoldsried, 2016 nach Schönau (Schwarzwald), 2017 auf die Schwäbische Alb, 2018 ins Kloster Benediktbeuern und 2019 zum Kloster Plankstetten.

Veranstalter der Exkursionen

Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Diözesanausschuss „Nachhaltige Entwicklung“
PV-Anwendernetzwerk der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Umweltbeauftragter der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Verband der Verwaltungszentrumsleiterinnen und -leiter in der Diözese Rottenburg-Stuttgart (Arbeitskreis „Energie und Umwelt“)

Credits

Fotos von Beate Schnarr, Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart

Beispiele weiterer Exkursionen

Das ehrgeizige Ziel der Erzdiözese Freiburg, bis 2030 klimaneutral zu werden, war Anlass und Motto für die diesjährige Nachhaltigkeitsexkursion. Vor Ort konnte man mit den Hauptakteuren hinter die Kulissen dieses Konzepts blicken und weitere ökologisch beispielhafte Institutionen kennen lernen, wie die Freiburger Akademie, die Solarsiedlung, das berühmte Heliotrop sowie das Pelletwerk der Schellinger KG im Schwarzwald.