Vom Netz des Lebens – Ökologische, ethische und ästhetische Dimensionen der Biodiversität

Das rasante vom Menschen ausgelöste Artensterben und die Notwendigkeit des Naturschutzes sind heute in aller Munde. Doch was verstehen wir eigentlich unter Natur? Wer gehört dazu, wer ist unerwünscht? Wen also wollen wir schützen? Und warum?

Regine Kather widmet sich diesen Fragen bei der Online-Tagung «Rückkehr der Wildtiere», 4.-5. Dezember 2020

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Für Kather ist die Natur kein statisches, gleichbleibendes Gegenüber, das über Jahrmillionen in einem stabilen Zustand war und erst durch menschliche Interventionen seit der Industrialisierung aus dem Gleichgewicht gebracht wurde. Schon ein Blick in die nächste Umgebung zeige, dass sich die Natur aufgrund der Interaktion vielfältiger Faktoren in einem Prozess ständiger Veränderung befindet. Zu diesen Faktoren gehören

  1. Natürliche Klimaveränderungen wie die Warm- und Eiszeiten
  2. Veränderungen durch die Lebewesen selbst
  3. Veränderungen durch den Menschen

Vor allem im Gefolge der Industrialisierung und des rasanten Bevölkerungswachstums habe gerade der dritte Faktor an Fahrt aufgenommen: Mussten sich die Menschen in früheren Jahrtausenden vor der Natur schützen, so muss man heute die noch verbleibende Natur vor den Menschen schützen. Derzeit gebe es sehr unterschiedliche Schutzkonzepte, die vom Schutz von Kulturlandschaften bis hin zum Schutz der Wildnis reichten. Zwei Schlüsselbegriffe seien jedoch für alle maßgeblich: der des Ökosystems und der der Biodiversität.

Regine Kather mit Hubert Weinzierl: Mut zur Wildnis!

Berücksichtige man die Einbettung von Lebewesen in ein Ökosystem, das diese selbst durch ihre Eigenaktivität mitgestalten, dann verbänden sich funktionale und intrinsische Werte der Natur. Als Manifestation einer durch die Lebensformen selbst mitkonstituierten Ordnung gewinne diese zudem eine ästhetische Dimension. Zu diesem Ökosystem gehörten dann allerdings alle Kreaturen, große wie kleine, solche, die den Menschen sympathisch sind und solche, die er nicht mag oder gar fürchtet. Doch auch die Furcht vor manchen Tieren habe, wenn man sie genauer anschaut, eine andere Seite: die Faszination über die Schönheit ihrer Bewegungen, ihre Intelligenz, ihren Blick. Es hänge vom Menschen selbst ab, ob er seine Intelligenz dazu einsetzt, Mittel und Wege der Koexistenz zu finden.

Folie7

Vortrag als pdf-Datei

Abschlussdiskussion

mit den TagungsteilnehmerInnen und Simone Horstmann, Regine Kather und Thomas Potthast

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Die Beiträge der Tagung

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