KI – Durchbruch oder Dammbruch?

von grenzfragen

Die aktuelle Titelstory der “Zeit” über Künstliche Intelligenz lässt es erahnen: Der Hype um ChatGPT, den kürzlich der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemachten KI-Sprachassistenten, ist kein Strohfeuer, sondern eher ein Flächenbrand, oder – positiv formuliert – ein rasantes Feuerwerk digitaler Innovation. Der Wettlauf der westlichen Tech-Giganten um die jeweils bessere KI droht aus dem Ruder zu laufen, Chinas Kontrollwahn hinkt dem intelligenten “Alibaba” hinterher, die Chat-Bots werden in Suchmaschinen genauso integriert wie in die verbreiteten Officeprogramme, und für manche Schüler:innen und Studierende gehört ChatGPT schon zum alltäglichen Handwerkszeug.

Katharina Zweig:
ChatGPT versteht nichts von der Welt.”

Foto von Thomas Koziel / TUJulia, CC BY-SA 3.0

Die schwindelerregende Geschwindigkeit macht Angst – nicht nur kulturpessimistischen Bedenkenträgern. Dass Italien ChatGPT vorerst gesperrt hat, hört sich rigide an. Aber auch renommierteste Wissenschaftler:innen, darunter nicht wenige KI-Expert:innen, warnen vor zivilisatorischem Kontrollverlust und fordern ein Forschungsmoratorium, notfalls umgesetzt durch staatliche Intervention. Ist ein Moratorium das Mittel der Wahl? Der genannte Zeit-Artikel blickt hoffnungsvoll auf Deutschland, genauer auf Katharina Zweig, „die prominenteste deutsche Stimme, wenn es um Kritik an der KI geht“. Der von Zweig gegründete Studiengang “Sozioinformatik” drückt schon in der Bezeichnung programmatisch aus, worum es geht: Algorithmen müssen der Gesellschaft dienen, nicht der Gewinnmaximierung von Großkonzernen oder dem Selbstzweck. Sie haben Gelegenheit, mit Katharina Zweig am 8. Mai im Tagungszentrum Hohenheim darüber zu diskutieren.

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    Vorgespräch zur Abendveranstaltung

    Die Abendveranstaltung bietet aber noch mehr. Die Impulse von Katharina Zweig aufzugreifen und medienpädagogisch zu reflektieren, hat sich Prof. Andreas Büsch, Leiter der Clearingstelle Medienkompetenz der Deutschen Bischofskonferenz, zur Aufgabe gemacht. Noch konkreter wird es, wenn Dr. Monica Eggleston, Lehrerin für katholische Theologie und Englisch sowie Vorstandsmitglied im Verband der Religionslehrerinnen und Religionslehrer in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Vorschläge zum Einsatz von ChatGPT im Unterricht einbringt. Die Veranstaltung spannt also den Bogen vom globalen Denken bis hin zum lokalen Umsetzen. Sie sind herzlich eingeladen.

    Dammbruch der KI? Was vom Hype um „chatGPT“ bleibt
    mit Prof. Andreas Büsch, Dr. Monica Eggleston sowie Prof. Dr. Katharina Zweig
    Montag, 8. Mai 2023, 18 Uhr, anschließend kleiner Imbiss
    Tagungszentrum Hohenheim, Paracelsusstraße 91, 70599 Stuttgart

    weitere Infos und Anmeldemöglichkeit

    Lesetipp: Die am 20.03.23 veröffentliche Stellungnahme des Deutschen Ethikrates “Mensch und Maschine – Herausforderungen durch Künstliche Intelligenz

    Presseschau zum Thema KI

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