Biografische Kurznotiz: Jorge Mario Bergoglio SJ, am 17. Dezember 1936 in Buenos Aires, Argentinien, geboren, trat nach seinem Berufsabschluss als Chemietechniker in den Jesuitenorden ein. Von 1980 bis 1986 war Bergoglio Rektor der Theologischen Fakultät von San Miguel. 1986 begann er an der Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main eine Dissertation, die unvollendet blieb. Seit dem 13. März 2013 übt Bergoglio unter dem Namen Franziskus das Papstamt aus.
Als Franziskus am 27. Oktober 2014 in einer Ansprache an die Vollversammlung der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften Urknall und Evolution als vereinbar mit dem Glauben erklärt, wird dies von manchen als Sensation gefeiert. Dass dies in Kontinuität mit den Vorgängern steht, scheint weniger bewusst zu sein.
Wenn wir im Buch Genesis den Schöpfungsbericht lesen, so riskieren wir, uns vorzustellen, Gott sei ein Magier gewesen mit einem Zauberstab, der alle Dinge verwirklichen kann. Dem ist nicht so. Er hat die Wesen erschaffen, und er hat sie entwickeln lassen gemäß den inneren Gesetzen, die er jedem gegeben hat …
In der Umweltenzyklika “Laudato Si” vom 18. Juni 2015 ruft er eindringlich zur „ökologischen Umkehr“ auf, führt die globale Erwärmung auf menschliches Handeln zurück und warnt vor dem Rückgang der Biodiversität. (Beachte die Tagung zur Enzyklika)
“Der »Big-Bang«, der Urknall, den man heute an den Anfang der Welt setzt, steht nicht in Widerspruch zum göttlichen Schöpfungsplan, er verlangt nach ihm. Die Evolution in der Natur steht nicht im Kontrast zum Begriff Schöpfung, denn die Evolution setzt die Erschaffung der Wesen voraus, die sich entwickeln.”
Äußerungen von und über Franziskus
Markus Vogt, Sozialethiker der LMU München, ist davon überzeugt, dass wir die Umweltkrise nur dann bewältigen, wenn uns eine radikale Transformation unseres Naturverhältnisses gelingt. Dazu kann der ökologische Dialog als 'locus theologicus' für die Gottesfrage werden.
Wir brauchen eine nachhaltige Transformation, darüber sind sich fast alle einig. Doch welche Konzepte sind tragfähig? Prof. Ortwin Renn, Prof. Maja Göpel und Annette Schavan haben drei Bücher ausgesucht, stellen sie vor und diskutieren darüber.