Abschlusspodium

Das Abschlusspodium der Tagung «Jenseits des Empirischen – Wissenschaftlicher Diskurs über Pseudowissenschaften» am 23.-24.02.2024 bringt die drei Hauptreferenten zusammen und in Diskussion mit dem Publikum. Kernthemen:

  • Transparenz der Wissenschaft als Vorbeugung gegen Skepsis
  • Kausalitätsfrage: Die Wissenschaft erklärt alles, die Theologie den Rest?
  • Aus Corona lernen für den Klimawandel?

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Zusammenfassung der Diskussion

(Transkribiert von freesubtitles.ai, zusammengefasst von Claude-2-100k; es gilt das gesprochene Wort)

Transparenz in der Wissenschaft

Bedeutung von Transparenz für die Glaubwürdigkeit der Wissenschaft

In einem ersten Themenblock ging es um die Bedeutung von Transparenz für die Glaubwürdigkeit der Wissenschaft. Die Teilnehmer diskutierten, inwiefern Transparenz bezüglich Finanzierung, Kommunikation und interner Forschungsprozesse notwendig ist, um das Vertrauen in die Wissenschaft zu erhalten. Dabei wurde Transparenz weniger als Misstrauen denn als Instrument der Qualitätssicherung verstanden.

Verschiedene Ebenen der Transparenz (Finanzierung, Kommunikation, interner Forschungsprozess)

In der Debatte trat hervor, dass Transparenz auf verschiedenen Ebenen gefordert wird: bezüglich der Finanzierung wissenschaftlicher Projekte, der Kommunikation mit der Öffentlichkeit und der Nachvollziehbarkeit interner Forschungsprozesse. In all diesen Punkten sahen die Diskutanten die Notwendigkeit, Offenheit herzustellen, um der Wissenschaft Glaubwürdigkeit zu verleihen.

Transparenz als Qualitätssicherung, nicht als Misstrauen

Es wurde betont, dass Transparenzforderungen kein Misstrauen gegenüber der Wissenschaft zum Ausdruck bringen. Vielmehr sind sie als Instrumente der Qualitätssicherung zu verstehen, die dazu dienen, die Zuverlässigkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse zu gewährleisten.

Entwicklung der Transparenzanforderungen in den letzten Jahrzehnten

Im Laufe der Debatte kam auch die historische Entwicklung von Transparenzanforderungen in der Wissenschaft zur Sprache. Insbesondere in den letzten Jahrzehnten haben die Auflagen zur Offenlegung von Finanzierungsquellen, Interessenkonflikten etc. deutlich zugenommen.

Kausalität und Wirken Gottes

Naturwissenschaftliches Verständnis von Kausalität vs. philosophische Kritik

Ein weiteres Diskussionsthema war das naturwissenschaftliche Kausalitätsverständnis und dessen Kritik aus philosophischer Sicht. Kontrovers diskutiert wurde unter anderem, inwiefern der naturwissenschaftliche Kausalitätsbegriff einem einfachen Modell der Abfolge von Ursache und Wirkung entspricht.

Kausale Geschlossenheit der Natur und die Möglichkeit göttlichen Wirkens

Eng damit verbunden war die Frage, ob die Natur als kausal geschlossen angesehen werden kann und wie in einem solchen Weltbild göttliches Wirken noch denkbar ist. Die Meinungen gingen hier auseinander zwischen der Annahme deterministischer Kausalketten und eher panentheistischen Gottesvorstellungen.

Interventionismus vs. Panentheismus

Insbesondere die Gegenüberstellung von Interventionismus, der von punktuellen Eingriffen Gottes in die Natur ausgeht, und Panentheismus, der die Welt in Gott verortet, prägte die Debatte. Letztlich blieb offen, wie das Verhältnis zwischen natürlicher und göttlicher Kausalität genau zu fassen ist.

Grenzen naturwissenschaftlicher Erklärung

Einigkeit bestand darin, dass naturwissenschaftliche Modelle zwar viele Phänomene erklären können, aber an bestimmten Stellen an Grenzen stoßen. Fragen nach Sinn und Ziel der Natur wurden als Aufgabe der Philosophie und Theologie verstanden.

Klimawandel

Lehren aus der Corona-Krise für die Kommunikation des Klimawandels

Beim Thema Klimawandel ging es vor allem um die Frage, welche Lehren sich aus dem Kommunikationsverhalten in der Corona-Krise ziehen lassen.

Vermeidung einer Rhetorik der Alternativlosigkeit und Moralisierung

Als zentrale Punkte wurden die Vermeidung eines Alarmismus, der nur noch ein einziges Handeln als alternativlos erscheinen lässt, sowie von starker Moralisierung genannt.

Wichtigkeit des Dialogs zwischen unterschiedlichen Positionen

Stattdessen erschien es den Diskutanten zielführend, einen offenen Dialog zwischen den verschiedenen Standpunkten zu führen und einen Konsens über erforderliche Maßnahmen zu finden.

Wissenschaft und Politik

Grenzen politischer Handlungsempfehlungen der Wissenschaft

In einem weiteren Themenblock ging es um das Verhältnis von Wissenschaft und Politik. Dabei wurde vor allem die Problematik politischer Handlungsempfehlungen durch die Wissenschaft kritisch beleuchtet.

Gefahr der Übergriffigkeit von Wissenschaftlern

Mehrere Teilnehmer warnten davor, dass Wissenschaftler mitunter Gefahr laufen, ihre Kompetenzen zu überschreiten und der Politik Entscheidungen vorzuschreiben. Beispiel war eine Äußerung der Leopoldina während Corona: «Wenn die Bundesregierung jetzt nicht unseren Empfehlungen folgt, dann hat sie die Bahn der Wissenschaft verlassen.»

Problematik einer vereinheitlichenden Sicht auf «die Wissenschaft»

Überdies wurde angemerkt, dass die Rede von «der Wissenschaft» irreführend ist, da es eine Vielzahl unterschiedlicher Disziplinen mit diversen Perspektiven gibt. Eine vereinheitlichende Sicht sei daher abzulehnen.

Beiträge der Tagung

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