Für Eckhart Ruschmann gibt es in der Philosophie zunehmend Äußerungen, die dem Naturalismus als Hintergrund-Theorie ein schlechtes Zeugnis ausstellen. Hauptgrund für diese Einschätzung ist, dass ein Hauptversprechen des Naturalismus, Leben und Bewusstsein auf physikalische Prozesse und Beschreibungsformen zurückführen zu können (zu reduzieren) in nichts erfüllt werden konnte.
Dass Kontroversen um die Erklärung von Nahtoderfahrungen oft unbefriedigend und ergebnislos bleiben, liegt dem Ruschmann zufolge daran, dass die zugrundeliegenden weltanschaulichen Hintergrundkonzeptionen nicht hinreichend offengelegt werden. Oft werde dabei ‚vergessen‘, dass der Naturalismus ebenfalls eine metaphysische Position sei. Ruschmanns Fazit: „Der Naturalismus ist es heute, der in Beweisnot geraten ist. Ein Vertreter dieser weltanschaulichen Ansicht muss gute Gründe aufzeigen, seine philosophisch eher schwache Position heute noch im wissenschaftlichen Kontext zu vertreten.“