Schon Darwin hat sich Gedanken über den Ursprung der Religion gemacht. Der Biologe Hansjörg Hemminger zeigt, was die heutige Biologie leistet, um die evolutive Entwicklung der Religion zu modellieren. Inwieweit kann eine solche naturwissenschaftliche Perspektive dem Phänomen Religion gerecht werden?
Religion als Abfallprodukt der Evolution?
Schon Darwin hat sich Gedanken über den Ursprung der Religion gemacht. In seinem neuesten Buch zeigt der Biologe Hansjörg Hemminger, dass die heutige erweiterte Evolutionstheorie inzwischen sehr viel feinere Instrumente zur Verfügung stellt, um die evolutive Entwicklung der Religion zu modellieren. Einladung zu einer Online-Veranstaltung am Darwin-Tag.
Spiritualität und Naturwissenschaften
Mutschler möchte zunächst einmal die Diskontinuität zwischen Spiritualität und Wissenschaft deutlich herausarbeiten. So stehe eine naturwissenschaftliche Weltbeschreibung für eine objektivierende Beobachterperspektive. Ganz anders die Kontemplation, die eher für die subjektive Betroffenheitsperspektive stehe. Der Wunsch nach Vereinbarkeit finde nicht immer eine glatte Lösung. Gerade der gläubige Mensch zeichne sich dadurch aus, Unvereinbares einfach stehen lassen und erdulden zu können.
Was ist eigentlich eine religiöse Erfahrung?
Tobias Müller hat sich als Aufgabe des Eröffnungsvortrags vorgenommen, zwei große Container Begriffe begrifflich zu präzisieren, nämlich “Religion” und “Erfahrung”. Dabei dürfe man die Erfahrung nicht auf bestimmte Erlebnisse beschränken. Es könne sich hierbei um außergewöhnliche mystische Erlebnisse, aber auch um die von Whitehead erwähnte Resonanzerfahrung handeln.
Evolution und Schöpfung – Deutung aus religionswissenschaftlicher Perspektive
Michael Blume fragt, ob es einen Widerspruch zwischen Religion und Naturwissenschaft gibt. Als Antwort ergebe sich, dass sich die klassische Konfliktlinie (auf der einen Seite empirisch arbeitende Naturwissenschaftler, auf der anderen Seite Religiöse) zunehmend auflöst und durchlässig wird.
Quarks & Co über Glaube und Wissen
Unter dem Titel “Was wir über den Glauben wissen” thematisierte Quarks & Co u. a. den Evolutionsvorteil von Religion und das Verhältnis von Glaube und Wissen.
Die große Geschichte – Grundlage eines sinnvollen Engagements zwischen Religionen und Naturwissenschaften
Nach William Grassie muss die neue evolutionäre Kosmologie (die “große Geschichte”) frühere religiöse Kosmologien ersetzen. Diese können nach wie vor metaphorisch und metaphysisch interpretiert werden, nicht jedoch buchstäblich als Schilderung realer Ereignisse. In der “Großen Geschichte” findet Grassie phantastische Anknüpfungspunkte für Transzendenz.
Gottlos glücklich?
Eine ernst zu nehmende Herausforderung ist weniger der sog. neue Atheismus mit seinen ‘Uraltklischees einer Vulgäraufklärung’, sondern Religionskritiker wie Jan Assmann oder Peter Sloterdijk.
Klassische und neue Atheisten
Inhaltlich bringe der neue Atheismus indes nichts Neues, sondern bediene lediglich “Uraltklischees einer Vulgäraufklärung”, wie die systematische Theologin Johanna Rahner in den Worten Klaus Müllers auf den Punkt bringt. Von diesem “marktschreierischen Feuilleton-Atheismus” seien ernster zu nehmende Ansätze zu unterscheiden, die eine neue Runde atheistischer Religionskritik einzuläuten scheinen.
Rückkehr der Religionskritik
Thomas Zenk, Mitarbeiter im DFG-Projekt “Die `Rückkehr der Religionen` und die Rückkehr der Religionskritik”, führte in Ausprägungen und Schwerpunktsetzungen des empirsch nicht leicht zu fassenden “neuen Atheismus ein”.
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