Religiöse Erfahrung aus psychiatrischer Sicht

Gabriele Stotz-Ingenlath reflektiert über Religiöse Erfahrung aus psychiatrischer Sicht. Ausgangspunkt ist die Pathologie der religiösen Erfahrung, gegen Ende kommt die religiöse Erfahrung als Ressource in den Blick.

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An zwei Fallbeispielen und mit einer Kriterienliste illustrierte Stotz-Ingenlath den Unterschied von Glaube und religiösem Wahn:

Glaube:

  • Zweifel möglich
  • wird in der religiösen Gemeinschaft geteilt
  • ausgerichtet auf Gemeinschaft
  • auf andere zugehend
  • Vertrauen, Gelassenheit
  • psychopathologisch sonst unauffällig

Religiöser Wahn:

  • unerschütterlich gewiss
  • unverständlich auch in der religiösen Gemeinschaft
  • vereinzelnd (Eigenwelt)
  • Rückzug
  • Anspannung, Angst
  • weitere psychopathologische Auffälligkeiten

Bei gläubigen Menschen kann religiöse Erfahrung als psychosoziale Ressource fungieren:

  • Coping in Krisen und Grenzsituationen
  • Vorbeugung von Einsamkeit in Religionsgemeinschaft
  • Heimat, Identität stiftend
  • Anti-Suizid-Pakt glaub-würdig
  • Suchtbehandlung (Suche)
  • Schutz vor Verzweiflung in der Depression
  • Selbstwertgefühl

„Wer könnte wohl in einem Regenbogen genau die Linie angeben, wo das Violett aufhört und das Orange beginnt? Wir sehen zwar deutlich die verschiedenen Farben, aber nicht den genauen Ort, wo die eine in die andere übergeht. So ist es auch mit Vernunft und Wahnsinn.“ (Hermann Melville, Billy Budd)

Beiträge der Tagung (inkl. Link zu den Projektvorstellungen)

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