- Digitalisierung und KI – was hat das mit Kirche zu tun? - 10. März 2020
Digitalisierung und KI als “Zeichen der Zeit” für die Kirche fruchtbar werden lassen: Damit eröffnete Prof. Andreas Büsch die Tagung Kirche im Web 2020. Wer neue Entwicklungen als Zeichen der Zeit deuten will, sollte zunächst einmal Neugier und Verstehen-Wollen an den Tag legen statt vorschnell zu verurteilen. Dazu bedürfe es Mut zum Experimentieren – und damit auch zum Scheitern. Sich neuen Anforderungen auszusetzen fühle sich möglicherweise wie Kontrollverlust an, sei aber angesichts revolutionärer Veränderungen notwendig. Gleichwohl gelte es neben dem Verstehen-Wollen auch spezifisch christliche Leitwerte in den Diskurs einzubringen. Diese machten sich an der Menschenwürde, Freiheit und Verantwortung fest und hätten die Transzendenzbezogenheit des Menschen ernst zu nehmen. Für die politische Sicherung der Menschenwürde brauche es europa- und weltweite Kooperationen, die – ganz im Sinne des Subsidiaritätsprinzips – Rücksicht auf lokale Gegebenheiten nähmen.
Beiträge der Tagung Kirche im Web 2020
Wer KI und Digitalisierung als Zeichen der Zeit deuten will, sollte - so der Medienpädagoge Andreas Büsch - zunächst einmal Neugier und Verstehen-Wollen an den Tag legen statt vorschnell zu verurteilen. Dazu bedürfe es Mut zum Experimentieren – und damit auch zum Scheitern.
"Der Computer ist strunzdumm!" Mit dieser Entzauberung wies die KI- und Roboterexpertin Prof. Dr. Doris Aschenbrenner auf Eigenschaften hin, die nach wie vor dem Menschen vorbehalten seien: Emotionen und Empathie. Entsprechend könnten sich auch die Kirchen mit ihrem "Markenkern" der persönlichen Begegnung einbringen, ebenso mit Fragen der Ethik und Verantwortung.
Lorena Jaume-Palasi und Prof. Thomas Zeilinger greifen den Tagungsschwerpunkt KI vor allem im Blick auf politische Regulierungen und internationale Wertesysteme auf. Dabei wird kontrovers diskutiert, was das Christentum und was Europa glaubwürdig an ethischen Akzenten in die globale Wertelandschaft einbringen kann, ohne als moralische Neokolonialisten zu wirken.