Hans-Dieter Mutschler
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Chaostheorie und Julia-Menge
Abbildung gemeinfrei
Es ist Vorsicht geboten bei direkten Übergängen zwischen Chaostheorie und Theologie. An sich liegen diese beiden Disziplinen auf einer völlig verschiedenen Ebene. Sollte es Vergleichbarkeiten zwischen ihnen geben, dann nur über metaphysische Brückenprinzipien, die aber gesondert zu legitimieren wären und die keinesfalls analytisch in der Fachwissenschaft enthalten sind.
Es ist entscheidend darauf zu bestehen, dass auch eine weltanschauliche Deutung in keiner Weise zwingend aus der physikalischen Chaostheorie folgt. Aus keiner wie auch immer gearteten physikalischen Theorie folgt keine wie auch immer geartete Metaphysik zwingend. Es ist ja gerade die Pointe und die Stärke moderner empirischer Wissenschaft, dass sie sich von solchen weltanschaulichmetaphysischen Rahmenbedingungen unabhängig macht. Daher lässt sich auch keine materialistische Metaphysik aus ihr ableiten, wie dies z. B. Bernulf Kanitscheider versucht hat, allerdings auch keine spiritualistische, wie das Autoren wie Friedrich Cramer versuchen.