Jahrestagung des Religion and Science Network Germany (RSNG), 27.09. bis 29.09.2015, Stuttgart-Hohenheim. An dieser Stelle finden Sie nach dem kurzen Tagungstrailer atmosphärische Eindrücke von der Tagung und die Hauptvorträge in voller Länge. Eine eigene Seite dokumentiert die innovativen Projektvorstellungen.
Tagungstrailer
Der Zusammenhang von ‚objektiven‘ Zeitkonzepten und ‚subjektiven‘ Zeiterfahrungen gehört immer noch zu den zentralen philosophischen Problemen. Dabei ist das Zeitthema paradigmatisch für das Verhältnis von Wissenschaft und Lebenswelt, auf die sich ihrerseits auch Religion bezieht.
Als Jahrestagung des Religion and Science Network Germany (RSNG) zielt die Veranstaltung neben der Diskussion des thematischen Schwerpunkts auf die Vorstellung neuer interdisziplinärer Projekte im Dialogfeld von Naturwissenschaft, Philosophie, Theologie, auf die Vernetzung von (Nachwuchs-)Wissenschaftlern und auf Kontaktmöglichkeiten zu Verlagen.
Dr. Tobias Müller
Dr. Heinz-Hermann Peitz
(Tagungsleiter)
Prof. Dr. Dirk Evers
Prof. Dr. Harald Lesch
Prof. Dr. Hans-Dieter Mutschler
Prof. Dr. Johanna Rahner
(wissenschaftlicher Beirat RSNG)
Vorträge der Tagung in voller Länge
Heinz-Hermann Peitz (Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart) und Tobias Müller (Hochschule für Philosophie München) eröffnen die Tagung "Zeit in Lebenswelt, Wissenschaft und Religion" (Jahreskongress 2015 des Religion and Science Network Germany)
Das tiefste Geheimnis der Physik ist in der Tat: Die Physik ist zeitsymmetrisch, die Natur ist es nicht. Lösung liegt in den Rand- und Anfangsbedingungen.
Ausgangspunkt ist die Vorstellung eines 4-dimensionalen sog. Blockuniversums, Grössl selbst argumentiert jedoch für einen 3-Dimensionalismus mit offener Zukunft, weil weder menschliche Willensfreiheit noch die Personalität und Freiheit Gottes mit einem Blockuniversum vereinbar sind.
Zeit ist neben Raum und Leben ein Fundament des Wirklichen. Zeit ist das Beständige, das Sein der Welt, obwohl Zeit auch die Welt als vergänglich, als flüchtig charakterisiert. Zeit ist logisch widersprüchlich, aber dennoch real.
Herkömmliche Zeitdispositive haben sich aufgelöst zugunsten eines Ereignisdispositiv, der "ereignisbasierten Verzeitlichung von Leben und Welt in der Gegenwart".
Die Ähnlichkeit von theologischen und naturwissenschaftlichen Zeitvorstellungen liegt im Übergang von Möglichkeit zur Wirklichkeit. Unterschiede liegen in der Art des Möglichkeitshorizonts.