- Naturgesetzliche Grundlagen für die Theodizee-Frage - 4. April 2017
Vortrag “Naturgesetzliche Grundlagen für die Theodizee-Frage” im Rahmen einer Tagung in Stuttgart-Hohenheim. Gerhard Haszprunar greift zur Erhellung der Theodizeefrage auf die Naturwissenschaften zurück, insbesondere auf Quantenphysik und Evolutionsbiologie.
Zusammenfassung
Die Naturwissenschaften hätten zweifelsfrei festgestellt, dass der Ablauf des Weltgeschehens indeterminiert und zufällig, d.h. prinzipiell nicht vorherbestimmt sei, obwohl jedes Zufallsereignis wiederum naturgesetzliche Rahmenbedingung aufweise. Schöpferische Naturkräfte bzw. Naturgesetze (Emergenzen) könnten die Grenzen zwischen den Schichten des Seins überwinden und wirklich Neues schaffen wie den Menschen als Freiheitswesen.
Leid, irrelevant ob durch Katastrophen oder durch böse Menschen verursacht, erscheine in diesem Konzept als unvermeidliche Konsequenz der Freiheit, die ein liebender Gott der gesamten Schöpfung (wiederum einschließlich des Menschen) gewähre.
Thesenpapier zum Vortrags als pdf-Datei
Die Beiträge der Tagung
Gerhard Haszprunar greift zur Erhellung der Theodizee-Frage auf den Indeterminismus in Quantenphysik und Evolutionsbiologie sowie auf die Freiheit des Menschen zurück.
Holm Tetens erarbeitet über eine rationale Theologie die Denkmöglichkeit eines Grundes, der es rechtfertigt, dass Gott Übel und Leiden in der Welt zulässt: die Entstehung eines selbstverantwortlichen Ich-Subjekts.
Martin Kirschner greift die Beiträge von Gerhard Haszprunar und Holm Tetens auf und ergänzt diese um christologische Aspekte. Wunder und Auferstehung nicht als Durchbrechung von Naturgesetzen, sondern als überraschende, unableitbare Ereignisse.