Die moderne Technik ist von einer Art ‚Kryptoreligiosität’ getragen, dem Bemühen nämlich, Grenzen immer weiter hinauszuschieben, bis hin zu regelrechten Unsterblichkeitsphantasien.
Die Stellung des Menschen im Universum
Gemäß einem verbreiteten Cliché verläuft der wissenschaftliche Fortschritt im Sinn einer “Desanthropomorphisierung”, d.h. im Sinn einer Ersetzung von lebensweltlichen durch abstrakte Vorstellungen. Nach diesem allgemein akzeptierten Fortschrittsschema hat der mythische Mensch der Frühzeit das Universum in Analogie zu seinen eigenen Taten interpretiert und hinter allem Wirken der Natur das Wirken von Göttern gesehen.
Natur als Mitwelt. Zur Diskussion um Holismus, Technisierung und Ausdrucksverhalten
Der von Meyer-Abich entwickelte Begriff einer “Natur als Mitwelt” eröffnet eine Problematik, die einem Zeitgenossen Goethes unverständlich, weil selbstverständlich erschienen wäre, einem zeitgenössischen Naturwissenschaftler oder Techniker aber unverständlich, weil nicht mehr nachvollziehbar.
Chaostheorie und Theologie
Es ist Vorsicht geboten bei direkten Übergängen zwischen Chaostheorie und Theologie. Es ist entscheidend darauf zu bestehen, dass auch eine weltanschauliche Deutung in keiner Weise zwingend aus der physikalischen Chaostheorie folgt.
Gotteshauch oder künstliche Seele. Der Geist im Blick verschiedener Disziplinen
Woher der menschliche Geist stammt, welche Bereiche der Wirklichkeit sich ihm erschließen und wie er mit dem Leib verbunden ist, hat Theologen, Philosophen und Naturforscher zu allen Zeiten bewegt.
Die ‚Kette der Lebewesen’ oder: Das Spektrum menschlichen Verhaltens
Darwin und Freud, so sagt man, fügten dem Menschen jeweils auf ihre Weise zwei tiefe Kränkungen zu: Darwin stellte den Menschen in eine Abstammungslinie mit den Tieren und Freud zeigte, daß das denkende Ich nicht Herr im eigenen Hause ist, sondern von dunklen Trieben regiert wird.
Die Technisierung des Lebendigen. Über ‘Künstliches Leben’ (‘Artificial Life’)
Die Erwartungen, die von manchen Euphorikern in Künstliches Leben gesetzt werden, sind so überzogen wie die Erwartungen, die man früher in die KI gesetzt hatte. Im Anspruch, das Lebendige mit KL-Technik hinreichend erklären zu können, drückt sich ein maschinelles Selbstverständnis des Menschen aus.
Gibt es ‘Wahrheit’? Über die Vielfalt menschlicher Erfahrung und den Facettenreichtum der Wirklichkeit
Das Verständnis von ‘Wahrheit’ ist keineswegs eindeutig. Was jeweils darunter verstanden wird, ist untrennbar verknüpft mit den Mitteln, die zu ihrer Bestimmung gewählt werden.
Erkenntnistheoretische Konsequenzen biologischer Theorien
Der Wunsch, von naturwissenschaftlichen Ergebnissen für die Lösung philosophischer Probleme Gebrauch machen zu können, hat eine alte Tradition und ist mit der Trennung von Einzelwissenschaften und Philosophie zu Beginn der Neuzeit entstanden.
Wahrheit in Begegnung – Ein theologischer Versuch
Der wissenschaftlich arbeitende Theologe sieht von der Problematik nicht ab, die allen Konzeptionen von Wahrheit gemeinsam ist, nämlich dass sie (a) nicht eindeutig definierbar ist und (b) eher adjektivisch als substantivisch gebraucht wird (z. B. ein wahres Wort, ein wahrer Freund).