Bereinigte Fronten – gefährdeter Friede. Dialogmöglichkeiten nach Galilei

von Heinz-Hermann Peitz

Heinz-Hermann Peitz
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Eindrucksvoll konnte gezeigt werden, mit welchem Programm die Erfolgsgeschichte der Naturwissenschaft begann, aber auch welcher Preis für diesen Weltzugang der Quantifizierung zu zahlen war: „Je präziser wir die Welt erfassen, desto mehr entschwindet uns ihr Sinn.“

Der Verzicht auf die großen Sinnfragen stellt dann aber die Naturwissenschaften in ein komplementäres Nebeneinander zur Theologie, die sich gerade auf diese Sinnfragen spezialisiert hat. Und man kann von der Naturwissenschaft nicht erhoffen, daß sie von sich aus einen geradlinigen Weg zu einer kosmischen Sinngebung weist.

In der Geschichte der krisengeschüttelten Beziehung zwischen Naturwissenschaft und Theologie ist dieses sich gegenseitig respektierende, darüber hinaus aber unverbundene Nebeneinander zunächst als Fortschritt zu bewerten. Hielte sich jeder und jede an diese Zuordnung, wäre die Zeit besserwisserischer und totalitaristischer Übergriffe in das Terrain des Gesprächspartners vorbei. Wer heute im Konzert der unterschiedlichen Weltzugänge keiner Disziplin ihren Platz streitig macht, wer auf Grenzüberschreitung und Bevormundung anderer Diskurse verzichtet, wird sich des Lobes methodischer Sauberkeit sicher sein und sich im Einklang mit den wissenschafts- und erkenntnistheoretischen Standards wissen dürfen.

Aber ist dies das letzte Wort? Will ein Konzert, das diesen Namen verdient, nicht mehr sein als ein bloßes Nebeneinander von toleranten Solisten?

Dialog ist mehr als nur ein "Nebeneinander". Harald Lesch: "Die Naturwissenschaft liefert uns ein Naturbild, die Theologie ein Weltbild".

Dialog ist mehr als nur ein “Nebeneinander”. Harald Lesch: “Die Naturwissenschaft allein liefert uns nur ein Naturbild, mit Religionen wird daraus ein Weltbild”.

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